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Volleyball: Bundesliga Frauen

Samba-Party am Berg Fidel – USC Münster verpflichtet Brasilianerin

Münster

Auf der Suche nach erfahrenen Kräften für sein junges Team ist dem USC Münster offenbar ein Transfer-Coup gelungen. Die brasilianische Angreiferin Heloiza Lacerda Pereira trägt in der nächsten Saison des Trikot des Bundesligisten. Die 29-Jährige hat eine bewegte Vita und kommt aus der französischen Liga.

Wilfried Sprenger

Angriffslustig: Die Brasilianerin
Angriffslustig: Die Brasilianerin Foto: FIVB

Samba am Berg Fidel. Beim USC Münster wird künftig im 2/4-Takt getrommelt. Zum zweiten Mal in der Club-Geschichte nimmt der Volleyball-Bundesligist eine Brasilianerin unter Vertrag. Die Erste war Amanda Sa, sie spielte in der Saison 2015/2016 bei den Unabhängigen zu. Nun kommt Heloiza Lacerda Pereira, kurz Helo. Die „Neue“ unterschrieb einen Einjahresvertrag. Ende Juli wird sie zur Mannschaft stoßen.

Die 29-Jährige blickt auf eine bewegte Vergangenheit und großartige Auszeichnungen zurück. 2016 war sie erfolgreichste Angreiferin in der brasilianischen Superliga, im Jahr darauf gewann sie mit Serienmeister Rio de Janeiro Volei den Liga-Titel und den Pokal. Zuletzt engagierte sich Lacerda beim französischen Erstligisten Mougins. Bundesliga-Erfahrung hat sie auch schon gesammelt: In der Saison 2012/2013 spielte sie für den VfB Suhl.

Mit Lacerda könnte dem USC ein dicker Fisch ins Netz gegangen sein. Ralph Bergmann ist von den Qualitäten des temperamentvollen Zugangs überzeugt. „Sie bringt Pep, Power und reichlich Erfahrung mit. Helo wird unserer jungen Gruppe sehr guttun“, sagt der Sportliche Leiter.

Bedarf im Außenangriff

Mit Linda Bock (Libera), Liza Kastrup, Luisa Keller (beide Diagonal), Barbara Wezorke, Demi Korevaar (beide Mitte), Sarah van Aalen und Taylor Nelson (beide Zuspiel) hat der USC noch sieben Spielerinnen aus der vergangenen Saison unter Vertrag. Als Neuzugänge stehen Nele Barber (Außen/Annahhme) aus Schwerin und die brasilianische Diagonalspielerin Heloiza Lacerda Pereira (Mougins/FRA) fest. Ein neues Angebot liegt Juliane Langgemach (Mitte) vor. „Wir hoffen, dass sie bleibt“, sagt der Sportliche Leiter Ralph Bergmann. Angesichts der „Überbelegung“ auf der Diagonalposition soll die junge Luisa Keller (18) zur Außen- und Annahmespielerin umgeschult werden. Dort gibt es noch weiteren Handlungsbedarf. Bergmann: „Wir würden gern mit vier Außenspielerinnen in die Saison starten.“

Der Bundesligist investierte viel Energie in den Transfer. Angestoßen wurde er von Trainer Teun Buijs. Dessen Tochter Anne, eine Weltklassespielerin, stand 2017 in einem Team mit Lacerda. „Helo war meine absolute Wunschspielerin“, verrät Münsters Coach. Ein Probetraining war auf Grund der Corona-Krise nicht möglich, aber wohl auch nicht erforderlich. Buijs hatte Lacerda seit längerer Zeit auf dem Radar: „Sie ist eine bestens ausgebildete Spielerin und wird uns in allen Belangen weiterhelfen.“

Noch Luft nach oben

Daran glaubt auch Bergmann. Er führte das abschließende Telefongespräch mit Lacerda. Es habe länger als eine Stunde gedauert und sei sehr intensiv gewesen. „Münster kann sich auf einen Top-Zugang freuen, der einerseits über außerordentliche Reife verfügt, andererseits immer noch dazulernen möchte. Ihr offenes Bekenntnis, in einigen Dingen noch Luft nach oben zu haben, hat mich sehr beeindruckt“, so der Sportliche Leiter.

Helo Lacerda Pereira ist offenbar immer offen für etwas Neues. Der USC Münster reiht sich als nun schon 15. Club in die Vita der Brasilianerin ein. Nur zweimal blieb sie länger als ein Jahr am gleichen Standort, mitunter wechselte sie während einer Spielzeit die Seite. Münster sei gewiss „eine tolle neue Erfahrung. Ich freue mich und hoffe, dass ich dem ganzen Team mit meiner Leidenschaft für den Sport und für den Erfolg weiterhelfen kann“, sagt sie.

Präsident „sehr glücklich“

USC-Präsident Martin Gesigora äußerte sich „sehr glücklich“ über den vollendeten Wechsel-Coup: „Nach Nele Barber haben wir eine weitere erfahrene Spielerin ins Boot geholt. Natürlich bleibt unser Fokus auf der Förderung junger Talente. Um erfolgreich zu sein, brauchen wir aber eine Ausgewogenheit im Kader. Nur so erlangen wir die nötige Stabilität.“